Das wir hierhin mit dem Rad fuhren, war klar. In Käsmu hat mich schon damals das Meeresmuseum fasziniert.
Käsmu ein Estländisch-Finnischer-Schwedischer Ort hieß auch schon mal Kesemo oder Casperwiek. 1697 wurde hier das erste Schiff für den Baron von Palmse gebaut. Über 200 Jahre wurden Schiffe gebaut und das ehemalige Fischerdorf wandelte sich zum Seefahrer-Dorf. Die ersten Schiffe wurden in Finnland gekauft, mit denen dann Salz geschmuggelt wurde. Die Erlöse flossen in den eigenen Schiffbau vor Ort. Die Käsmu-Bucht war ein Hauptort zur Winterlagerung von Schiffen (60-70 in manchen Jahren). 1889 gab es sogar eine Regatta von Fischerbooten. 1884 wurde die Käsmu-Seefahrtsschule gegründet, in der bis 1931 viele Kapitäne ausgebildet wurden. Außerdem entwickelte sich Käsmu zur Sommerresidenz von Intellektuellen, Künstlern, Malern, Schriftstellern.
Leider hat man neben dem Meeresmuseum einen modernen Bau mit Restauration errichtet. Mir scheint, der hat mehr Anziehungskraft als das einmalige Museum mit seinen vielen Schätzen. Unverständlich auch, das der ganze Autoverkehr in den Ort gelassen wird. Die Wohnmobile (mit Alibi-Fahrrad am Heck) -inzwischen fast Busgröße- fahren bis zur letzten Möglichkeit und Parken die Straßenränder zu anstatt den Parkplatz vor dem Ort zu nutzen. Möchte nicht wissen, was in der Hochsaison hier abgeht.
Im Museum haben wir Ruhe, können die vielen Schaustücke und das liebevoll teilrestaurierte Haus begucken.
Auch der Außenbereich ist sehenswert.
Nur 100 m vor dem Museum gibt es noch die alte Gastronomie im Garten eines Hauses, jetzt leider nur noch wenig besucht. Hier erfrischen wir uns.
Weiter geht’s auf die Landzunge. Schöne Aussichten aufs Meer, ein glückbringender Steinhaufen, die Himmelsschaukel und an einem Sandstrand ein erfrischendes Bad im Meer.
Für mich ist dies der Höhepunkt unserer Baltikum-Tour