Nordwärts – Törnziel Lofoten
Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg. (Laotse)
Wir haben den Weg gefunden !
Eckdaten der Reise
vom 20. Mai bis 14. August 87 Tage unterwegs
2400 sm
Hintour mit Gert zur Lofoteninsel Vaeroy
24 Fahr- und 8 Liegetage vom 20. Mai bis 20. Juni
1130 sm
d.h. 47 sm pro Fahrtag
Erlebnis- und Relax-Tour Lofoten mit Gert
13 Fahr- und 7 Liegetage vom 21. Juni bis 10. Juli
200 sm
d.h. erholsame 15 sm pro Fahrtag
Rückreise einhand von Bodö
20 Fahr- und 14 Liegetage vom 11. Juli bis 14. August
1070 sm
d.h. 53 sm pro Fahrtag
Markante Stationen der Hintour
Helgoland- Thyborön- Farsund- Tananger- Vogelinsel Runde- Insel Ona- Bud- Kristiansund- Stokksund- Insel Sorgjeslingan- Insel Leka- Stött- Lofotinsel Vaeroy
Stationen im Lofoten-Revier
Vaeroy- Aa- Reine- Nusfjord- Stamsund- Henningsvaer, Kabelvag- Svolvaer- Trollfjord- Insel Risvaer- Tranoy- Skutvik- Grotoy- Kjerringoy- Bodö
Markante Stationen der Rücktour
Insel Myken- Insel Lovund- Insel Vega- Insel Leka- Rörvik- Kristiansund- Bud- Insel Runde- Dingja- Bergen- Insel Amoy nahe Stavanger- Farsund und von dort 260 sm nonstop nach Helgoland
Hier der Reiseblog:
und die Etappen im Detail
Die nachstehend dokumentierte Planung der Reise
wurde voll umgesetzt !
Norwegen hat mich in 2011 infiziert.
Bereits auf dieser wunderschönen Reise, die mich zusammen mit Gert bis nach Alesund und in den Geirangerfjord führte, fasste ich den Entschluss erneut Norwegen zu ersegeln.
Geradezu logisch erscheint es mir, bei meinem letzten Törn aufzusetzen und mit Ziel „Lofoten“ weit nach Norden vorzudringen.
Es freut mich besonders, dass Gert vom WVW auf dem Hintörn wieder mit dabei ist. Nach dem Besuch der Lofoten wird er ab Bodö zurückfliegen.
Die Inselgruppe der Lofoten -reich an Naturschönheiten und ungewöhnlichen Dörfern- liegt eben nodwestlich von Bodö jenseits des Polarkreises (66° 34′) und mithin in einem Gebiet, wo um den 21. Juni herum die „Mitternachtssonne“ beobachtet werden kann.
Östlich von Hestmona auf der kleinen Insel Vikingen kann man die Polarkreisbake (Erdkugelsymbol) sehen.
An den vielen Fotos in vorhandener Literatur und im Internet kann ich mich z.Zt. kaum sattsehen; nachstehend z.B. die Ansicht auf Reine:
Die Lofoten haben zirka 24.000 Einwohner und eine Fläche von 1227 km² (4x so groß wie Bremen).
Nachstehende Grafik zeigt die Hauptinseln; insges. gibt es jedoch ca. 80 Inseln !
Der Hauptort ist Svolvaer auf Austvågøy.
Über nachstehenden Link ist eine tolles nichtkommerzielles Portal über die Lofoten zu erreichen.
Und sicherlich werfen wir vor Ort wegen touristischer Aktivitäten auch einen Blick in die dowloadbare Lofoten-Broschüre.
In Ergänzung der vorhandenen nautischen Literatur habe ich mir den nebenstehenden Hafenführer angeschaft. Allein auf den Lofoten sind darin mehr als 30 Anlegestellen/Ankerplätze verzeichnet. Ich hoffe, das mein Zeitplan ausreicht, zumindest 10 Tage auf den Lofoten zu verweilen und einige Lokationen kennen zu lernen.
Die Lofoten werde ich von Bodö aus ansteuern und um die Distanz zu verringern, dabei einen Übernachtungsstop auf der ca. 20 sm nordwestlich gelegenen Insel Helligvaer einlegen. Welchen Hafen ich zuerst auf den Lofoten ansteuern werde, hängt sicherlich insbesondere von der Wetterlage ab.
Am liebsten würde ich Vaeroy ansteuern -hier hat meine Schwester in der kleinen Dorfkirche geheiratet. Bei der Weiterfahrt z.B. nach Aa auf Moskenesö muss ich dann allerdings einen kleinen Bogen schlagen und darf keinesfalls zu weit westlich fahren um nicht in den Bereich des gefährlichen Moskenstromes (gefährliches Wirbelgebiet/Mahlstrohm) zu geraten.
Törnplanung
Erfahrene Norwegensegler raten den Lofoten- bzw. Nordkapseglern grundsätzlich zu einem möglichst frühen Start gleich zu Anfang der Segelsaison. Das Ziel nördlch bzw. südlich des Polarkreises erreicht man in der Regel nur, wenn man um den 15. Mai seine Vorbereitungen abgeschlossen hat und dann auf das „ richtige“ Wetter wartet. Der Grund hierfür liegt in der Erfahrung, dass die Nordmeerhochdruckgebiete nicht selten schon um diese Zeit an Stärke verlieren und dann die aus dem Atlantik heranrückenden Tiefs das Vorhaben erschweren oder es gar unmöglich machen.
Dies will ich daher gern berücksichtigen.
Meine für den Törn geplanten 100 Tage teile ich in 56 Fahrtage und 44 Hafe/Starkwind-Tage ein.
An den Fahrtagen beabsichtige ich im Schnitt 40 sm zu segeln um so die insgesamt 2300 sm (4300 km) zu bewältigen.
Nach den Erfahrungen meiner vorhergehenden Langfahrt-Törns, müsste dies -natürlich unter Berücksichtigung von Wind und Wetter- ausreichen.
Der Törn könnte dann z.B. so aussehen:
Tag | Distanz in sm | sm seit Bhvn | Start | Ziel | Datum |
1 | 46 | Bremerhaven | Helgoland | ca. 20. Mai | |
3 | 164 | 210 | Helgoland | Thyborön | |
4 | 94 | 304 | Thyborön | Farsund | |
5 | 41 | 345 | Farsund | Egersund | |
6 | 41 | 386 | Egersund | Tananger | |
7 | 33 | 419 | Tananger | Haugesund | ca. 02. Juni |
8 | 68 | 487 | Haugesund | Bergen | |
9 | 44 | 531 | Bergen | Dingja | |
10 | 23 | 554 | Dingja | Askvoll | |
11 | 19 | 573 | Askvoll | Florö | |
12 | 32 | 605 | Florö | Silda | |
13 | 56 | 661 | Silda | Alesund | ca. 10. Juni 7 Hafen/Starkw. |
14 | 35 | 696 | Alesund | Bud | |
15 | 29 | 725 | Bud | Kristiansund | |
16 | 25 | 750 | Kristiansund | Eidestranda | |
17 | 37 | 787 | Eidestranda | Storfosna | |
18 | 33 | 820 | Storfosna | Kuringsvagen | |
19 | 27 | 847 | Kuringsvagen | Setervika | |
20 | 36 | 883 | Setervika | Rörvik | |
21 | 46 | 929 | Rörvik | Brönnöysund | |
22 | 37 | 966 | Brönnöysund | Sandnesjöen | |
23 | 52 | 1018 | Sandnesjöen | Bolga | |
24 | 15 | 1033 | Bolga | Stött | |
25 | 31 | 1064 | Stött | Bodö | ca. 30. Juni 7 Hafen/Starkw. |
26 | 20 | 1084 | Bodö | Helligvaer | |
27 | 42 | 1126 | Helligvaer | Stamsund | |
28 | 20 | 1146 | Stamsund | Svolvaer | |
Bodö | ca. 11. Juli Rückflug Gert |
Es verbleiben dann ca. 50 Tage für die Rückfahrt.
Ein komfortables Polster für die 26 planerischen Fahrtage Bodö-Bremerhaven.
Während mir die Strecke bis Alesund bekannt ist, befahre ich ab dort bis Bodö neue und unbekannte Seegebiete. Hierin liegt für mich immer ein besonderer Reiz.
Die folgenden Karten-Übersichten zeigen ab Alesund bis Bodö (von Süd nach Nord) die Lage der vorstehend genannten Häfen.
Die geplante Route ist für mich ein grobes Termin/Distanzgerüst. Mein tatsächlicher Kurs wird wetterbestimmt, von örtlichen Erfahrungen, Lust und Laune und den vielen in meiner Literatur genannten „Geheimplätzen“ bestimmt sein.
Bekanntermaßen ist ab Bergen (Tidenhub 1m) der Einfluß der Tide nicht mehr vernachlässigbar. In der Trondheimsleia sind bereits ca. 2 m Tidenhub.
Im Gebiet um Trondheim bis Bodö setzt vor der Küste die Strömung unter Einfluss des Golfstromes mit 1-2 Knoten nordwärts. An bestimmten Engstellen können im Zusammenspiel mit auflaufender Tide bis zu 5kn Strom herrschen.
Die Strecke Alesund-Bud durch den gr. Haroyfjord ist relativ unproblematisch. Im Molenhafen Bud muss gutes Wetter für die Hustadvika – einen offenen, gefährlichen Küstenabschnitt mit vielen kleinen Felsen, die aber wenig Schutz bieten – abgewartet werden. In diesem Felsenlabyrinth ist eine sehr aufmerksame Navigation erforderlich. Es gibt allerdings etliche Seezeichen.
Weiter Richtung Kristiansund kommt ggf. auch ein reizvoller Umweg um Averoya herum in Betracht.
Kristiansund ist eine sehenswerte Stadt mit großem Hafen und zahlreichen Gastliegeplätzen an ausgelegten Schwimmstegen.
In Abhängigkeit von meinem Zeitplan und der Wetterlage werde ich nach Übernachtung in Eidestranda den gut segelbaren Weg über die breite, geschützte Trondheimsleia zur Inselgruppe Storfosna einschlagen, den Besuch von Trondheim auf dem Hinweg ggf. auslassen und direkt weiter nach Kuringvagen, einem gemütlichen Kleinboothafen laufen.
Auf der Rückreise sollte ich aber die drittgrößte Stadt Norwegens mit ihren Kirchen, Palästen und Museen nicht auslassen.
Ausgehend von Kuringvagen nutze ich den kleinen Molenhafen Saetervika als Startpunkt für die Überquerung des Folla-Gebietes, einer nach W offenen Seestrecke mit zeitweise unangenehmen, gefährlichem Seegang. Saetervika ist auch Stützpunkt des Eskorte-Seenotkreuzers von Rörvik.
Die Stadt Rörvik mit größerem Hafen liegt am Nadelör Naeröysund, durch den alle Schiffe fahren, die nicht den Weg westlich der Vikna-Inseln nehmen.
Viele norwegische Segler betrachten das Gebiet zwischen Rørvik bis hinauf nach Bodø zu den schönsten in Norwegen. Mit gutem Grund: Es gibt so viel Abwechselung hier: Fjorde, Inseln, Gletscher, der Polarkreis – ich kann mich also auf diese Gegend freuen.
Von Rörvik aus soll Brönnöysund, eine reizvolle Stadt, die sich über mehrere Inseln erstreckt und gute Liegemöglichkeit bietet, mein nächstes Ziel sein.
Auf der Route der Hafen Skeishamna auf Leka, einer Insel mit ungewöhnlichem Gestein, das durch die Verschiebung der Kontinentalplatten entstand.
Ca. 5 sm vor Brönnöysund noch der kleine Hafen Moyhamna, in unmittelbarer Nähe zu Torghatten, einem Berg mit „spektakulärem Loch“ (35 Meter hoch und rund 160 Meter lang).
Das später folgende Sandnessjöen soll der zweitgrößte Sportboothafen Nordnorwegens sein.
Kurz vorher sind noch die 7 Schwestern -7 Berggipfel von 1000m Höhe zu bestaunen, um die sich eine alte Sage rankt.
Von Sandnessjöen bis Bolga sind gut 50 sm zu bewältigen. Highlight ist dabei die Querung des Polarkreises. Östlich von Hestmona auf der kleinen Insel Vikingen kann man die Polarkreisbake (Erdkugelsymbol) sehen. Nörlich dieses Breitengrades werden die Nächte immer heller.
Ein weiteres Highlight, das ich mir nicht entgehen lassen werde, ist Norwegens zweitgrößter (370 qkm) Gletscher, der Svartisen (schwarzes Eis). Von einem Liegeplatz in Engen/Holandsfjord führt ein ca. 1-stündiger Weg zur Gletscherzunge aus Blaueis.
Bolga ist ein guter Schutzhafen mit solider Mole in diesem stark dem Wetter ausgesetzten Gebiet.
Wenn nicht noch eine Übernachtung in der Fischersiedlung Stött erfolgt, sind es bis Bodö gut 45 sm.
Bodö ist mein Absprungpunkt zu den Lofoten.
Etwas Ausdauer und natürlich passendes Wetter braucht man schon, um in Tagesetappen die Lofoten zu erreichen, wie meine Google-Maps-Karte zeigt.
Mein Mentor und Segelfreund Peter ist mit SY Harlekin (29 Fuß) und 3-Mann-Crew 1988 mit Wetterglück das Ziel Lofoten wesentlich sportlicher angegangen. Helgoland-Lofoten in 7,5 Tagen.
Eine großartige Leistung. Aber woher die Crew nehmen?