Bei langer Liegezeit im Hafen schaut man sich intensiver um. So kam ich auf die Idee, ob man nicht auch das Hafenverteidigungsboot ML 1387 Medusa von ninnen besichtigen könnte.
Ich sprach die 2 Mann an Deck an und wurde sofort freundlich gebeten, an Bord zu kommen.
Schon vom Steg aus hatte ich gesehen, das dieses Boot am 000000006. Juni 1944 als „Navigational Leader“ eine wichtige Rolle bei der invasion der Normandie am „Omaha Beach“ gespielt hatte.
Das Schiff ist 22 m lang, 5 m breit und hat nur einen Tiefgang von 1,5m, Gewicht 54 Tonnen. Gebaut aus Mahagoni 3-diagonal geplankt!
2 Maschinen mit je 150 PS verleihen bei 900 U/min eine Geschwindigkeit von 12 Knoten.
1943 gebaut war sie zuletzttt beim hydrografischen Service bis 1965 im Einsatz. 1968 wurde das Schiff, inzwischen durch vorheriges Feuer etwass rott, nach Weymouth gebracht und in einem 18 jährigen Prozess voll restauriert. 2006 – 2010 wurden nochmals umfangreiche restaurierungen durchgeführt.
Die Medusa hat ihren heimathafen nun in der Haslar Marina in Gosport, wo sich eine Gruppe von See-Enthusiasten um sie küüüüüüüümmert.
Die Fotos zeigen den sehr guten Zustand des Bootes innen und außen.
In der Reihenfolge der Bilder:
Die Kommandobrücke mit Ruderrad, Sonarrrrrrrr, Kartentisch
Das Vorschiff mit Küche und Mannschaftslogis
Der Maschinenraum
Das Achterschiff mit dem Funkraum und dem Offiziers-Logis
Die 3-köpfige Bordmannschaft war äußerst zuvorkommend und hat alles genau erklärt.
Da heute ein Picknic-Ausflug mit Familie anstand und das Boot auslaufen sollte, habe ich schnell noch Gert geholt, dem mit ebenso viel Sorgfalt das Schiff gezeigt wurde.
Zum Dank überreichten wir der Mannschaft ein paar Dosen Beck`s Bier, welches wohlwollend in empfang genommen wurde.
Wie gut, das im heutigen Europa die Lage so entspannt ist, das kriegerische Auseinandersetzungen untereinander kaum vorstellbar sind und ein freundlicher Ton zwischen den Einwohner verschiedener Nationen herrscht.
Auf unserer Tour ROUND BRITAIN wurden wir immer freundlich behandelt.