Der Weg ist das Ziel: Die Landschaftsroute 13

Für unseren Sprung vom Hardanger nach Süden wählten wir die Landschaftsroute 13, die durch das wunderschöne Ryfylke-Gebiet führt.
Für die 240 km brauchten wir mit Pausen nahezu 6 h.

In Norwegen braucht man viel Zeit fürs Reisen – Tunnel, Fähren, Ortsdurchfahrten mit Schwellen, Engstellen usw. kosten viel Zeit und dann noch der ein oder andere Halt bei einem Aussichtspunkt.

Zunächst aber gings von Sundal Richtung Odda durch den Folgefonn-Tunnel – mit 11km unsere längste Tunneldurchfahrt in Norwegen.

Auf der Rv. 13 hielten wir bei einem Wasserfall an und erhielten auf einer Schautafel Infos über die von uns gewählte Route. Schon vorherige Generationen hatten in Knochenarbeit diesen „Inlandsweg“ geschaffen.

Das Ziel war schließlich mein „Basiscamp“ am Lysefjord. Nach dem Motto „Der Berg ruft“ wollte ich am nächsten Tag den bekannten Preikestolen besteigen.

Wetterbesserung und Spaziergang durch das Bondhus-Tal-

Bereits heute morgen erhebliche Wetterbesserung. Von unserem Campingplatz in Sundal konnten wir jetzt gut die Gletscherzunge des Bondhusbreen weiß in der Sonne leuchten sehen.
Dieser Gletscher gehört zum Folgefonna, mit 214qkm das drittgrößte Gletschergebiet in Norwegen – nach dem Jostedalsbreen und dem Svartisen.
Nach ausgedehntem Frühstück unternahmen wir eine Wanderung durch das Bondhus-Tal zum gleichnamigen See in ca. 200 m Höhe.
Dieser See liegt am Fuß der Gletscherzunge, die sich aber schon ein ganzes Stück weiter nach oben zurück gezogen hat. Der See liegt an der Grenze des Folgefonna Nationalparks, der hier 2005 von Königin Sonja eröffnet wurde.

Unser Weg zum See war leicht begehbar und führt durch herrliche Natur. Wenn man dann den letzten Fels umrundet und der Blick auf den See und die darüber liegende Gletscherzunge fällt, ist man erst einmal ganz still. Ein herrlicher Anblick.

Auf einer Infotafel kann man noch folgendes erfahren:
Der Weg zum See wurde bereits 1860 zum Transport von Eis angelegt, um diese nach unten zum Hafen zu bringen. Der erste Eisexport erfolgte 1822 noch auf Rückentragen! Das Eis wurde in ganz Europa zum Kühlen von Fisch und in Großküchen verwendet.

Für uns heute ein schöner Spaziergang.
Und auf dem Campingplatz schien heute noch bis 20:00 die Sonne, bevor sie hinter einem Felsen verschwand.
Morgen geht’s weiter gen Süden. Dazu fahren wir durch einen langen Tunnel unter dem Folgefonna hindurch.

Auf „Norwegischer Landschaftsroute“ nach Sundal

Pünktlich um 09:25 legte die Fähre mit uns fon Kinsarvik nach Utne ab. In der Ferne war unter tiefhängenden Wolken die Hardangerbrücke zu erkennen und schon nach kurzer Fahrt erreichten wir Utne.
Nun gings auf die Landschaftsroute 550, südlich vom Hardanger gelegen, die uns streckenweise mitten durch das Obstanbaugebiet führte. Die Kirschen wuchsen uns fast in den Mund. Riesige Folientunnel schützen teilweise die wertvollen Früchte (auch Pflaumen, Birnen und Äpfel) vor all zu viel Regen.
Immer wieder gab es imposante Blicke auf die Landschaft.
Hinter Jondal passieren wir auch den gleichnamigen Tunnel – mit 10 km bisher unser längster in Norwegen.
Und gleich dahinter taucht in der Ferne wolkenverhangen Sundal auf.
Wie der Lageplan zeigt liegt Sundal an einem Ausläufer des Hardanger, der Mauranger Fjord heißt.
Das Relief zeigt ausserdem die Lage im Bondhusdalen unweit zu einem Gletscherausläufer des Folgefonn.
Ein wunderschön gelegener Campingplatz den ich von unserer Tour mit SY Swantje kennen und lieben lernte.
Hier bleiben wir mindestens 2 Nächte !!!
P.S.
Wie auf dem Prospektbild ist der Gletscherausläufer zur Zeit allerdings nicht zu erkennen. Unter den Wolken schaut zaghaft sin Stück der Gletscherzunge hervor.