Im äußersten Süden von Norwegen

Für mich als Segler ist es naheliegend, das Kap Lindesnes zu besuchen.
Also gings am Donnerstag ca. 200 km überwiegend auf der E49 nach Süden.
Aber auch diese Hauptstrecke hatte ihren landschaftlichen Reiz.

Auf dem Kap sind wir hier auf einem wunderbar in die Natur eingebetteten Campingplatz. Man sieht uns sicherlich die Freude darüber an. Spontan haben wir beschlossen, bis Dienstag hier zu verbringen und erst Mittwoch die Fähre vom nahegelegenen Kristiansand nach Hanstholm in Dänemark zu nehmen.

Gestern stand die Besichtigung des Leuchtturms an. Ein hervorragend gepflegtes Gelände mit Besucherzentrum – und dann der Blick vom Leuchtturm Lindesnes selbst – das bleibt sicherlich in der Erinnerung.
Erwähnenswert ist außerdem der hervorragende Film über die Küstenregionen, Schifffahrt und Fischerei von Norwegen Schweden und Dänemark im Laufe der letzten Jahrzehnte, in dem viele für uns noch unbekannte Zusammenhänge aufgezeigt wurden.
Kein Wunder, das wir sehr zufrieden zurück zu unserem Campingplatz radelten.

Preikestolen (II)

Habe mir das Treiben und die wabbernden Nebelsschwaden eine Zeit lang angeschaut. Die Wasseroberfläche des Fjords konnte man so natürlich nicht sehen. Dafür strahlte das Nebel-Wattekissen eine einzigartige Faszination aus.

Zurück gings gegen den unablässigen Strom weiterer wanderer und ich war froh, bereits morgens aufgebrochen zu sein. Zufrieden kehrte ich zum Basiscamp zurück.

Fazit: Für den Preikestolen braucht man richtige Wanderschuhe/stiefel., muss trittsicher sein und einigermaßen fit wegen teilweiser starker Anstiege. Es ist schon eher klettern al wandern. Der „Weg“ ist aber vermutlich dank der Arbeit der Sherpas sehr gut präpariert. Und es ist erstaunlich, wie viele es sich zutrauen und es dann auch irgendwie schaffen. Badelatschen und „Glitzer-Balerinas“ konnte ich nicht sichten. Aber ein junger Vater hatte vorne im Beutel ein Kleinkind und hinten den Rucksack. Alle Achtung ! Aber man kann sagen: Gut austariert.

Auf den Preikestolen (I)

Den Lsefjorden anzusteuern hatte ich im Kopf.
Der nachstehende Internet-Link
http://www.weltwunderer.de/preikestolen-pulpit-rock-600-meter-geradeaus-nach-unten/
animierte mich dann, auf jeden Fall auch den bekannten Preikestolen zu erklimmen. Dort wurde gesagt, die „Wanderung“ hinauf sei kein Zuckerschlecken und mitunter eine arge Kraxelei um die 600 Höhenmeter zu erreichen.Trotzdem sollen etwa 200 Tsd (!) Wanderer jedes Jahr den Preikestolen besteigen. Und das glaube ich inzwischen auch.

Schlauerweise machte ich mich trotz bodennebel bereits um 08:00 auf den Weg – vom vorgelagerten Parkplatz aus. Die dort verlangten ca. 15 Euro sind gut angelegt. Sie werden ausschließlich für die Instandhaltung und den Ausbau des Geländes verwendet – so steht es jedenfalls dort.
Auf dem Parkplatz war schon gut Betrieb und allerhand Menschen mit der gleichen Idee machten sich auf den Weg. Ich staunte nicht schlecht: Gleich zu Anfang informierte eine Holzplakette , das Sherpas von Nepal den „Weg“ in der Saison 2013-2014 „aufgerüstet“ hatten. Und das war augenfällig bei mancher Felstreppe oder Wegstücken aus Felssteinen, die fast gepflastert wirkten.

Zu Beginn gings gleich ordentlich in die Höhe. Wegmarkierungen zeiiiigten, wieviel man schon geschafft hatte und was einem noch bevorstand. Teils waren es richtige Klettersteige bevor man auf Holzstegen eine Art Hochmoor querte. Dahinter brach auf einmal die Sonne durch. Ich war jetzt über der Nebelsuppe. Also weiter bergauf mit Blick auf die Nebelsuppe und streckenweise die Hand am Sicherungsgeländer. Dann der erste schöne Blick auf den Fjord, bzw. den Nebel der darüber lag.
Immer den Menschen nach. Der Weg war nicht zu verfehlen. Jetzt nur noch 1 km. Ich gucke schon ganz fröhlich, da es bald geschafft sein sollte.

Noch nah, gut gesichert am Abgrund entlang, um die nächste Ecke, der Preikestolen jetzt in voller Pracht vor mir. Fast ehrfürchtig stehen die menschen auf dem Felsplateau. Ich lasse mich von einem freundlichen „Berliner“ fotografieren.
Internationales Publikum: neben Norwegern und Schweden viele Niederländer, Franzosen, Osteuropäer und natürlich Japaner und Chinesen aus Shanghai.

Einige mutige hatten sich noch eine Etage höher gewagt und schauten von oben mit baumelnden Beinen auf das Spektakel.