Haparanda erreicht

Ja ich bin in Haparanda !
Nach 1200 sm (=2200 km) seit Bremerhaven habe ich diesen für manchen Segler besonderen Ort erreicht.
Dabei war das zunächst gar nicht mein Plan. Es sollte lediglich die finnische Küste hoch gehen bis Vaasa um von dort mein eigentliches Zielgebiet die Höga Kusten auf der schwedischen Seite zu erreichen.
Auf dem letzten Törn nach Vaasa ist dann die Idee in meinem Kopf entstanden (Kopfkino) – sicherlich auch „mitgezogen“ von den Segelyachten Julius (Tobias) und Deep Blue (Michael), mit denen ich eine Zeit lang zusammen sein konnte.
Also gings ab Vaasa mit vollem Elan weiter nordwärts (was kümmert mich mein Geschwätz von gestern). Nur 3 Etappen habe ich mir für die 210 sm ab Vaasa gegönnt, wobei ich im letzten Hafen Raahe (ein sehr schöner) noch einmal -wegen starkem Nordwind- für 2 Hafentage ausgebremst wurde.
Apropos ausgebremst. Das wurde ich gleich zu Beginn der Reise: 2 Hafentage Laboe, 3 Hafentage Orth/Fehmarn – schrecklich ! Nicht die netten Häfen sondern das Warten.
Aber dann gings flink gen Norden. In nur 22 Fahrtagen (ab Orth) und 11 Hafentagen (zur Erholung und Landerkundung!) habe ich das aktualisierte Ziel Haparanda erreicht. Ein Tagesschnitt von knapp 50 sm je Fahrtag – nicht schlecht für mein kleines 29 Fuß Schiff.
Haparanda stellt für etliche Segler einen Begriff dar. Ist er doch der fast nördlichste Punkt in der Ostsee. Etwas weiter westlich gibt es noch den kleinen Ort Töre bekannt auch durch eine gelbe Tonne (hier könnte man sozusagen als Zeremonie einmal anbinden), die den nördlichsten Ort markiert.
Ich aber konzentriere mich auf Haparanda. Ich will mein eigentliches Ziel die Höga Kusten, wo dann auch Gert mit unserer beider Frauen eintrifft, nicht gänzlich aus den Augen verlieren und schnell wieder südwärts gelangen. An der Höga Kusten möchte ich noch ein paar unbeschwerte Tage verbringen.
Haparanda polarisiert auch. Max Lessner von der SY Nonsuch fasste es in seinem letztjährigen Blog so zusammen:
Einige meinen was soll ich da? Gibt spannendete Orte. Das ist doch bloß Gipfelstürmerei.
Den Hafen umgibt aber eine besondere Aura. Hierzu weiter Max Lessner:
Das Herzstück des kleinen nicht besonders spannenden Hafens ist das Clubhaus – eine Art Tempel für Ostseesegler. Über und über ist es ihnen mit Wimpeln unzähliger Segelvereine und kleinen Stories an den Wänden verziert. Ein Eldorado für Entdecker.
Das schaue ich mir nun persönlich an !
Wikipedia ist in der Beschreibung zu Haparanda da eher nüchtern und geht auf den seglerischen Aspekt nicht ein. Die Info zu Ikea amüsiert allerdings.
Aus Wikipedia
Haparanda liegt an der Mündung des Torneälv in den nördlichen Bottnischen Meerbusen. In direkter Nachbarschaft liegt jenseits der an der Stadtgrenze verlaufenden schwedisch-finnischen Staatsgrenze die finnische Stadt Tornio (schwed. Torneå).
Was wohl nicht so bekannt ist
Am 15. November 2006 eröffnete der Möbelkonzern Ikea sein weltweit nördlichstes Möbelhaus in Haparanda. Die Stadt erwartet im Umfeld des Publikumsmagneten Ikea weitere positive wirtschaftliche Effekte und neue Arbeitsplätze. In einem Umkreis von 130 km um Haparanda wohnen rund eine halbe Million Menschen.
Haparanda ist – neben Malmö, bzw. der Öresundbrücke samt Touristeninformation – die einzige Stadt in Schweden, in deren Geschäften aufgrund der Nähe zum Euroland Finnland mit dem Euro bezahlt werden kann.
Ich schaue mich jedenfalls erst mal in Ruhe hier um, genieße den Hafen und lasse die ganze Herfahrt sacken.
Gruß an dieser Stelle besonders an meinen Segelfreund und -lehrer Peter, der meine Empfindungen sicherlich am besten nachvollziehen kann.
Meine Online-Auszeit ist beendet ! Der „geheime Ort“ ist erreicht. Ich bin wieder da.
Happy Sailing-Rainer 😊





Autor: Travelling-Rainer

Begeisterter Wassersportler. Nach 30 Jahren mit SY Swantje nun demnächst mit kleiner Verdränger-MY unterwegs.

7 Kommentare zu „Haparanda erreicht“

  1. Da zieh ich doch meinen Strohhut! Respekt und Glückwunsch zu dieser besonderen (aber nicht nur) seglerischen Leistung!!!!!!!!

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  2. Glückwunsch; tolle Leistung! Gert wird überrascht sein von deiner spontanen Entscheidung. Und gut zu hören, dass du jetzt wieder on air bist. Es grüßt die Manta, die wohl ab Dienstag wieder in ihrer Box beim WVW liegt.

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    1. Hallo Marion.
      Am besten ruft Gert kurz durch, wenn er wieder zu Hause ist.
      Ich rufe dann mal zurück, wenn es bei mir passt.
      Heute um 10 mit dem Bus nach Haparand city.
      Der Hafen liegt ca. 15 km entfernt.
      Ausgerechnet heute muss es regnen

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  3. Großen Respekt, Rainer! Hatte ich mir doch gedacht, dass Du durchziehst. Herzlichen Glückwunsch zu der seglerischen Leistung. Und Daumendrücken für den Rückweg.
    Grüße von der Rüm Hart
    Manfred

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  4. Grüße an den Tausendsassa Flying-Rainer und Glückwunsch von Rainer von der SY LuMMEL, von der verregneten Insel Saaremaa…

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    1. Hallo Rainer, danke für den Glückwunsch. Mir hat es in KURESSARE auf SAREMA damals sehr gut gefallen. Hatte wine Lange Fahreadtour zu einem See unternommen und einiges von der schönen Landschaft gesehen…
      Werde jetzt I’m Nachgang deine Berichte noch mal intensive lesen.
      Wie immer schöne Bilder…

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