Heute morgen um 06:30 schrecke ich hoch. Da ist ein Geraschel und Licht unter der Bettdecke neben mir.
Achso – Ilse checkt per Handy den neuesten Stand bei der Vendee Globe.
Sie hat es scheinbar wie mich gepackt, seitdem wir im November 2024 vor Ort in Les Sables d‘ Olonne den Start der Vendee Globe verfolgten. Und wir beide informierten uns seitdem mehrmals täglich über den Stand des Rennens.
Heute ist natürlich ein besonderer Tag – es wird Charlie Dalin als überragender Sieger des Rennens erwartet und das wird im Internet als Live-Stream (so auch vom NDR mit deutschem Kommentar) übertragen.
Dieses fantastische Rennen ist jetzt in einer Phase, wo sich 3 Skipper geführt von Charlie Dalin stark von einem Verfolgerfeld mit den Plätzen 4-10 abgesetzt haben und dann folgen natürlich noch viele Segler, die alle unter unmenschlichen Strapazen dieses herausragende Rennen bestreiten.

Wir sitzen also gegen 08:00 vor dem Laptop um den Zieleinlauf von Charlie Dalin zu verfolgen.

Es ist ein emotionaler Moment, wie sich Dalin der Ziellinie nähert







und schließlich mit einem gigantischen Ergebnis von knapp 65 Tagen das Rennen beendet und den bisherigen Rekord um mehr als 9 Tage unterbietet.

Wegen der Tideverhältnisse in Les Sables d‘ Olonne kann die Einfahrt durch den Hafenkanal aber erst ab ca. 13:30 erfolgen.
Diesen Triumph von Dalin inmitten der total segelbegeisterten Franzosen, lassen wir uns natürlich nicht entgehen, zumal wir die Örtlichkeit kennen und lieben.












Unbeschreiblich das Bad in der Menge abertausender Segelbegeisterter.



Charlie Dalin haben wir als ersten damals in der November-Parade den Hafenkanal passieren gesehen und er beendet als erster das Rennen.
Phänomenal.
Yoann Richomme hatte Dalin einen harten Kampf um den Sieg geliefert und ist Stand jetzt nur noch gut 70 sm entfernt. Er wird voarussichtlich heute Abend als Zweiter das Ziel erreichen.
Der Dritte Sebastien Simon ist noch 700 sm entfernt.
Nach 2700 sm folgt als 4. einer Gruppe bis Platz 10 der Franzose Jeremie Beyou.
Zur Zeit ist unser deutscher Teilnehmer Boris Herrmann auf Platz 10 das Schlusslicht dieser Gruppe.
Boris hatte Pech mit meteorologischen Bedingungen, musste auch für Reparaturen zwei mal in den Mast und verlor so wertvolle Meilen.
Wir hoffen, dass er noch 1-2 Plätze gut machen kann, aber zumindest unter den ersten 10 bleibt. Das wäre auch für ihn ein guter Erfolg.
Ilse und ich bleiben natürlich am Ball…

Was für eine rücksichtsvolle Frau …😉
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