Von der Überführung meines neuen kleinen Motor- Kutters Minerva hatte ich berichtet.
Nach der wunderschönen Überführungsfahrt gab es für mich jedoch erst mal einen Schock.
Die Service-Seite des Motors mit den 3 wichtigen Komponenten Ölpeilstab, Ölfilter und Seewasserpumpe war derart verbaut, dass mein örtlicher Servicepartner, den ich mit der Erst-Inspektion betraute, den Service wegen Unzugänglichkeit ablehnte.
Was nun?
Vom Bootsverkäufer konnte ich leider keine Hilfe erwarten. Der spielte schon während der Überführung auf Zeit als ich fragte, wie ich denn an den Ölpeilstab herankommen solle und später redete er die Problematik klein.
Mir half jetzt nur noch anwaltliche Unterstützung in Form einer Fristsetzung zur Behebung des Mangels.
Nach Fristablauf machte ich mich selbst ans Werk, vergrößerte die Bodenluke an der Serviceseite des Motors und entfernte am Schott im Bereich der genannten Komponenten die überdicke Schallschutz- Isolierung. Ich erreichte dadurch eine halbwegs akzeptable Zugänglichkeit.
Nach erfolgtem Motor-Service stellte sich anlässlich einer Probefahrt von Bremerhaven in die Lesum ein weiterer ärgerlicher Mangel ein: Es drang eine erhebliche Wassermenge durch den Ruderkoker ein.
Im Heimathafen baute ich mit Vereinskameraden das Ruder aus und stellte eine ungenügende Konstruktion fest: oben und unten jeweils nur ein Delrin-Lager ohne weitere Abdichtung und kein Fett-Schmiernippel im Ruderkoker.
Die Ruderanlage wird daher im Winterlager noch entsprechend aufgerüstet werden müssen.
Auf weitere kleinere Mängel und auf fehlende Unterlagen zum Boot möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen.
Der wochenlange anwaltliche Schriftverkehr zerrte an meinen Nerven und ich habe daher in dieser Zeit auch keine Berichte im Blog geschrieben.
Erst nach erheblichen anwaltlichen Druck wurde ein Vergleich mit der Gegenseite erreicht, sprich eine moderate finanzielle Entschädigung für den bei mir entstandenen Aufwand.
Hätte ich Firmen beauftragt wäre der finanzielle Aufwand erheblich größer und ich hätte vermutlich die Saison 2023 ganz vergessen können (Stichwort: Fachkräftemangel)
Ich schließe dieses unerfreuliche Kapitel jetzt gedanklich ab und freue mich auf zukünftige Touren in den kommenden Jahren mit der hübschen und zweckmäßig ausgestatteten Minerva.
Im Spätsommer konnte ich anlässlich einer Tour in die Oste und auf weiteren Nebenflüssen der Elbe bereits einen Vorgeschmack bekommen.
Am 15. Sept. wurde Minerva im WVW e. V. Bremerhaven zünftig von meiner Enkelin Luna getauft.
Zahlreiche Vereinsmitglieder, Nachbarn und die Familie ließen mich alles Ungemach vergessen und es wurde eine fröhliche Feier bis in den späten Abend.
Alles wird gut !

Hi Rainer,
watt ein Schiet. Schön, dass jetzt alles fein ist.
Ich bin noch in Hoffnung. Habe gerade neue Segel Regal ganz oben erworben. Das soll noch etwas motivieren.
Uwe
LikeLike
😉 du bist doch jetzt schon viel zu schnell
LikeLike
Danke, aber zu schnell geht ja beim segeln gar nicht. Und wichtiger: Die neuen Segel sind so viel einfacher im Handling, das ist altersgerecht.
LikeLike