Les Sables de Olonne: Der Trip klingt nach

Manche mögen es für verrückt halten: 2800 km fahren, nur um am Start einer Segelregatta dabei zu sein ?

Aber auch nachdem wir gestern abend etwas geschlaucht wieder zu hause waren, steht für uns fest: Der Trip hat sich gelohnt.
So ein begeistertes, emotionales Publikum, das wirklich alle 40 Starter der Vende Globe ausgelassen auf den langen Törn um die Welt verabschiedet, muss man einmal erlebt haben.

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Les Sables de Olonne: Tage voller Emotionen

Am Freitag 08. Nov. waren wir bereits mittags in unserem Apartment angekommen.

Vom Dachfenster ein schöner Blick auf den Ort und ganz hinten sind die Hafenmolen zu sehen.

Uns zieht es mit unseren Falträdern aber rasch zum Village am Hafen. Wir möchten unbedingt noch auf den Ponton, wo die 40 teilnehmenden Boote der Vendée Globe liegen. Es geht immer auf der Promenade am Strand entlang.

Wir schaffen es tatsächlich noch, vor unserem gebuchten Zeitschlitz per QR- Code in das Village zu gelangen.

Um auf den Ponton zu gelangen, dann aber noch mal gut 1h Wartezeit in einer langen Schlange geduldig wartender Fans.

Wir sind begeistert vom Enthusiasmus der Franzosen. Welch ein Stellenwert hat hier das Segeln. Der folgende Filmclip zeigt dies sicherlich nur ansatzweise.

Den Samstag vor dem Start nutzen wir dann um kreuz und quer durch den Ort zu streifen und schon mal zu überlegen, von wo aus wir die Parade der Skipper vor dem Start beobachten wollen.

Wir waren vorgewarnt: Man sollte früh da sein um die Parade der Skipper um 08:00 gut sehen zu können.

Wir sind also um 05:00 im Dunkeln mit den Rädern los. Aber selbst um diese Uhrzeit waren schon viele unterwegs. Kurz entschlossen parkten wir unsere Räder an irgendeinem Zaun und gingen auf die Nordmole, die für 4400 Personen zugelassen war. Und dann hieß es 2,5 h im Gedränge und im Stehen warten !

Von hier aus hatte ich dann aber gute Sicht und konnte alle Boote bei der Ausfahrt sehen und filmen. Ilse hat sich etwas abseits begeben und alles auf einer riesigen Leinwand verfolgt. Ich war beeindruckt, wie herzlich alle Skipper von den Fans verabschiedet wurden.

Die mehrstündige und emotionale Parade der Skipperinnen und Skipper war gegen 10:30 vorbei – eine gigantische Prozession moderner Abenteurer vor rund 350.000 Zuschauenden! Als letzte der 40 Teilnehmer – 6 Frauen und 34 Männer – hat die erst 23-jährige Französin Violette Dorange den Hafen verlassen.

Wir waren total erschlagen von dem Erlebten und es dauerte natürlich auch eine ganze Zeit, bis die Menge sich auflöste.

Wir machten Rast auf der Promenade und schauten gedankenverloren aufs Meer.

Im Apartment verfolgten wir später den Start per TV. Boris war zunächst gut weg gekommen.

Aber später hatte er Pech in einer Flautenphase und andere Boote zogen davon. Das Rennen beginnt aber auch gerade erst und dauert 2,5 Monate…

Nachmittags, als wir uns etwas erholt hatten, führen wir mit unseren Rädern südwärts ein Stück die Küste entlang und belohnen uns mit einem riesigen Eis.

Die Tage in Les Sables de Olonne werden wir so schnell nicht vergessen.