Montag 10.06. nahm ich in Bremerhaven die 9:00 Schleuse. Der Schwimmkran „Wal“ und ein Zollboot sorgten dafür, dass es mit der großen Kammer recht flott ging. Und auch die Schleuse in der Geeste hatte schon auf meinen telefonischen Anruf hin schon geöffnet und ich konnte direkt einlaufen :)) Ein guter Start!
Der Törn über den „Kuhgraben“ hatte es dann aber in sich. Regen, Regen, Regen. In Bederkesa legte ich eine Stunde Rast ein und war kurz nach 18:00 fest vor der Schleuse Otterndorf. Nach mir legte ein Segler an, deren Besatzung pitschnass war. Jo – mein „Kabinenkreuzer“ – von einigen scherzhaft „Onkel Toms Hütte“ genannt – hat dann unbestreitbar Vorteile.
Am Folgetag nutzte ich die erste Schleuse zusammen mit den Seglern um 08:30, um im Yachthafen erneut fest zu machen. Tidebedingt würde eine Weiterfahrt nicht vor 14:00 möglich sein (2 h nach NW Otterndorf). Der Wetterbericht verhieß allerdings nichts Gutes. Mehrmals zelebrierte DP07 den Wetterbericht und genoss sichtlich die Böen- (Bft 8) und Gewitterwarnungen. Ich genoss die Stunden an Bord und beobachtete das wechselhaften Schauerwetter.
Um 14:00 lief ich aus: Bft 5 von achter und ekelige Kabbelsee auf der Elbe. Gegenan wäre mit meinem Boot unmöglich gewesen. So aber rauschte ich mit max 9 kn an Brunsbüttel vorbei und hatte am Steuerrad ordentlich zu kurbeln. Schon nach 3,5 h erreichte ich den Ruthenstrom und machte an der schönen Anlage des WSDE mit seinen 2 x 500m langen Schwimmstegen vor dem Sperrwerk fest. Hier lag ich schon mal eine ganze Saison mit meiner SY Swantje.
Am Mittwoch 12.06. hieß es tidebedingt bereits um 05:00 los zu fahren. Eine schöne Fahrt mit wenig Regen aber fantastischen Wolkenspielen. Bereits um 09:15 war ich in der City- Marina. Der Hafenmeister sah mich kommen und winkte mich in eine passende Box. Na so was – hier lag ich letztes Jahr doch auch.
In Hamburg jagte ein Regenschauer den nächsten. Sehr schade fûr die vielen angereisten Touristen. Ich schaffte es bis zu einem Bootsausrüster und konnte zu einem Sonderpreis ein tolles Barometer für Minerva erstehen. Dies Instrument fehlte mir noch. Mit ein wenig Bastelei gleich an Bord installiert. Mittags Bistro mit Elbeblick und abends Fischbrötchen an Bord mit Traumblick auf die Elfie. Ein schöner Tagesabschluss.
Auch Donnerstag bereits um 07:15 in Hamburg los. Ich liebe die Morgenstunden. Schon nach den beiden Elbbrücken wird die Landschaft beiderseits der Elbe grün und schön. Bunthauser Spitze, Zollenspieker und dann die Schleuse Geesthacht. Auch die meint es gut mit mir . Meine Schleusenanforderung auf ATIS- Kanal 02 wird positiv beschieden und ich kann mir wenig Wartezeit einlaufen.
Beim inzwischen still gelegten Kernkraftwerk Krümmel beobachtete ich interessiert den „Energiepark“ mit Solarkraftwerk, Windkraftwerk und (sehr wichtig) Pumpspeicherkraftwerk. So etwas brauchen wir viel mehr für die dringend notwendige Energiewende.
Von da bis Artlenburg nur noch 1 h. Schmale aber sehr gut betonte Einfahrt in eine Art See mit unzähligen Bootsliegeplätzen und Camping- Gelände. Unser Bootskonvoi ist zu Gast beim Artlenburger Bootsclub e.V. ABC. Eine fantastische Anlage mit entsprechendem Empfang. An Land stand schon eine Gruppe Konvoi- Tln- und winkte mich an einen komfortablen Legeplatz. Ich hatte Zeit mit dem Rad ein wenig die Gegend zu erkunden und bin voll begeistert.
Heute um 18:00 ist die Konvoi- Besprechung als Auftakt. Alles bestens organisiert, schon bei Ankunft erhielten die Teilnehmer eine Tüte mit allen notwendigen Infos+ Wimpel und Hecknummer für die Fahrt. Ich freue mich schon drauf. Habe aber heute nochmals Zeit zu einer Erkundungsfahrt zum Elbe-Seitenkanal per Rad.
Übrigens: Ich bin in 4 Tagen 212 km gefahren mit 23 Motor-h und einem Verbrauch von 47 l Diesel. Das bedeutet pro h ca. 2 l Diesel wobei Minerva sich dann im gemütlichen Radfahr-Tempo von 10 km/h bewegt. Minerva ist mit seinen nur 27 PS ein echtes Tuckerboot.
Travelling-Rainer 